Die Deutsche Bahn (DB) will den Umschlagbahnhof in Basel-Weil am Rhein erweitern und modernisieren. Damit reagiert sie auf die steigende Nachfrage an Umschlagkapazitäten. Der Ausbau stärkt die Schieneninfrastruktur entlang des wichtigen europäischen Güterkorridors „Rhine-Alpine“ und unterstützt den klimafreundlichen Gütertransport.
Seit 1999 werden am Terminal für den Kombinierten Verkehr (KV) in Basel-Weil am Rhein erfolgreich Güter von der Straße auf die Schiene und umgekehrt umgeschlagen. Die vorhandene Anlage stößt mit einem Umschlag von 130.000 Ladeeinheiten pro Jahr an ihre Leistungsgrenzen. Mit den Ausbaumaßnahmen erhöht die DB bis 2030 die Umschlagkapazität auf 200.000 Ladeeinheiten pro Jahr.
Ulrich Holst, Leiter Projekte Umschlagbahnhöfe, DB Netz AG: „Der erweiterte Umschlagbahnhof ermöglicht, dass wir noch mehr Güter auf die klimafreundliche Schiene verlagern. Dadurch können jährlich circa 13,4 Millionen Lkw-Kilometer vermieden und damit rund 10.000 Tonnen CO2 eingespart werden.“
Wolfgang Dietz, Oberbürgermeister der Stadt Weil am Rhein: „Wir wissen um die Wichtigkeit des Umschlagbahnhofs in Weil am Rhein und stehen dem Ansinnen, mehr Güter auf die Schiene zu verlagern, grundsätzlich positiv gegenüber. Eine Erweiterung des Terminals hat indes aber auch Auswirkungen auf die Anlieger des Terminals, die städtischen Planungen und das gesamte Stadtbild. Deshalb finden wir es richtig und wichtig, die Weilerinnen und Weiler frühzeitig bei den Planungen ins Boot zu holen und ihre Sorgen ernst zu nehmen.“
Bei einem Infomarkt in Weil am Rhein am 19. Mai 2022 stellte die DB Netz AG ihre Pläne der Öffentlichkeit vor. Im dritten Quartal 2022 will die DB die Unterlagen für das deutsch-schweizerische Planrechtsverfahren beim Eisenbahn-Bundesamt und Schweizer Bundesamt für Verkehr einreichen. Nach erfolgreichem Abschluss der Genehmigungsverfahren beginnt die Bauzeit von circa 3 Jahren. Das erweiterte Terminal soll Ende 2028 in Betrieb genommen werden. Insgesamt investiert die DB rund 165 Millionen Euro in den Ausbau.
Geplante Ausbaumaßnahmen:
Zwei neue Umschlaggleise (mit 670 Meter und 698 Meter Länge) mit neuer Gleisanbindung im Norden und Anschluss an der Grenze zur Schweiz (spätere Anbindung an das Terminal Gateway Basel Nord möglich)
Verlängerung bestehender Umschlaggleise
Zwei neue Zugbildungsgleise
Erweiterung der Krananlage von 3 auf 4 Portalkrane
Neubau eines Dispositionsgebäudes
Neue Sattelanhängerabstellplätze und Vorstauplätze für Lkw, um Rückstau auf das öffentliche Straßennetz zu vermeiden
Zusätzlicher Einfahrbereich mit Straßenverkehrsanbindung an die Grenzstraße (Schweizer Seite)
422 Meter lange und fünf Meter hohe Schallschutzwand entlang der Fahrbahn
an den Sattelanhänger- und Vorstauplätzen