Deutscher Pkw-Markt startet Jahresendrallye: Erstmals über 100.000 E-Pkw in einem Monat neu zugelassen

Produktion und Export ziehen an – Elektroanteil mit neuem Allzeitrekord

Elektromobilität wird ein immer größeres Thema. Copyright: Mandoga Media
Elektromobilität wird ein immer größeres Thema. Copyright: Mandoga Media

Der deutsche Pkw-Markt startet dynamisch in den Jahresendspurt. Im November wurden in Deutschland 260.500 Neuzulassungen registriert und damit 31 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. In den ersten elf Monaten wurden somit insgesamt gut 2,3 Mio. Pkw neu zugelassen. Im Jahresverlauf befindet man sich – aufgrund der signifikanten Wachstumsraten der vergangenen Monate – nur noch 2 Prozent unterhalb des Vorjahresniveaus. Das Vorkrisenniveau bleibt allerdings in weiter Ferne: In den ersten elf Monaten des aktuellen Jahres wurden rund 30 Prozent weniger Pkw neu zugelassen als im Vergleichszeitraum des Vorkrisenjahres 2019. Vor allem der Mangel an Vor- und Zwischenprodukten sowie die hohen Energie- und Rohstoffpreise dämpfen auch weiterhin den Markt und die Produktion.

Die Elektro-Neuzulassungen legten im November deutlich zu – plus 50 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat – und erreichten ein Volumen in Höhe von 102.600 Einheiten. Damit wurden erstmals überhaupt in einem Monat mehr als 100.000 E-Pkw abgesetzt. Der Anteil von Elektro-Pkw an den Gesamtzulassungen stieg im November auf 39,4 Prozent – ebenfalls ein neuer Rekord.

Dabei stiegen die Neuzulassungen von rein batterieelektrischen Pkw (BEV) um 44 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat, die von Plug-In-Hybriden (PHEV) sogar um 60 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Seit Jahresbeginn wurden insgesamt rund 659.200 Elektro-Pkw zugelassen. Die Verkäufe liegen damit 10 Prozent oberhalb des Vergleichszeitraums des Vorjahres.

Der Auftragseingang aus dem Inland ging im November im Vergleich zum Vorjahresmonat erneut deutlich zurück: Es wurden 37 Prozent weniger Aufträge registriert. Seit Jahresbeginn gingen 13 Prozent weniger Aufträge aus dem Inland ein als im Vergleichszeitraum 2021. Auch der ausländische Auftragseingang gab im November nach, allerdings ungleich schwächer: Er sank um gut 2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. In den ersten elf Monaten des aktuellen Jahres wurden insgesamt 7 Prozent weniger Aufträge von Kunden aus dem Ausland registriert als noch im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Der November ist der siebte Monat in Folge, in dem das Produktionsniveau über dem des jeweiligen Vorjahresmonats liegt. Die deutschen Hersteller fertigten 385.700 Pkw. Das entspricht einem Plus von 25 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Seit Jahresbeginn wurden knapp 3,2 Mio. Pkw in Deutschland produziert, 12 Prozent mehr als in den Monaten Januar bis November des Vorjahres. Trotz der hohen Wachstumsraten der vergangenen Monate befindet sich das Produktionsvolumen weiterhin auf vergleichsweise niedrigem Niveau: Die Produktionszahlen aus dem Vor-Corona-Jahr 2019 werden im aktuellen Jahresverlauf weiterhin deutlich um gut 28 Prozent unterschritten.

Mit 280.100 exportierten Neufahrzeugen legte der Pkw-Export 26 Prozent gegenüber dem Vorjahresniveau zu. Von Januar bis November wurden 2,4 Mio. fabrikneue Pkw exportiert. Das sind rund 11 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Gegenüber den ersten zehn Monaten des Vorkrisenjahres 2019 besteht ein Defizit von 28 Prozent.