Brose und Volkswagen AG schließen Vertrag für Joint Venture

Herbert Diess, Vorsitzender des Vorstands der Volkswagen AG. Copyright: Alexander Schuhmann

Die Brose Gruppe und die Volkswagen AG haben einen Joint Venture-Vertrag zur Etablierung eines Gemeinschaftsunternehmens im Bereich Entwicklung und Fertigung von Komplettsitzen, Sitzstrukturen und -komponenten sowie Innenraumlösungen geschlossen. Brose beteiligt sich zur Hälfte an der Volkswagen Tochtergesellschaft SITECH. An dem geplanten Joint Venture werden Brose und Volkswagen jeweils 50 Prozent halten. Die Parteien haben vereinbart, dass Brose die industrielle Führung übernimmt und das Joint Venture bilanztechnisch konsolidiert. Die Transaktion steht unter dem Vorbehalt kartellrechtlicher Genehmigungen und weiterer üblicher Vollzugsbedingungen.

Die Dachgesellschaft des neuen Unternehmens wird unverändert ihren Stammsitz im polnischen Polkowice haben. Neben den bestehenden Entwicklungs- und Fertigungsstandorten in Osteuropa, Deutschland und China ist eine Ausweitung der Aktivitäten in Europa, Amerika und Asien geplant. Im paritätisch besetzten Vorstand stellt Brose den Vorstandsvorsitzenden und darüber hinaus den Entwicklungsvorstand. Die Volkswagen AG stellt den kaufmännischen Vorstand und wird das Produktionsressort besetzen.

Das Joint Venture hat zum Ziel, als Global Player auf dem hart umkämpften Markt für Fahrzeugsitze eine bedeutende Position einzunehmen. Das Gemeinschaftsunternehmen strebt dazu einerseits eine Erweiterung des Geschäfts mit dem Volkswagen-Konzern an. Andererseits soll der neue innovationsstarke Systemlieferant für Komplettsitze, Sitzkomponenten und Sitzstrukturen zukünftig auch einen signifikanten Anteil des Umsatzes mit Fahrzeugherstellern erzielen, die nicht zu Volkswagen gehören. Im laufenden Geschäftsjahr erwartet SITECH einen Umsatz von rund 1,4 Milliarden Euro, erwirtschaftet von mehr als 5.200 Mitarbeitern. Das Geschäftsvolumen soll sich im Joint Venture bis 2030 auf 2,8 Milliarden Euro verdoppeln. Die Belegschaft soll auf etwa 7.000 Mitarbeiter wachsen. Das entspräche einem Beschäftigungswachstum von etwa einem Drittel. Nach Möglichkeit sollen davon alle Standorte des Gemeinschaftsunternehmens profitieren.

Flexible und personalisierte Gestaltungsmöglichkeiten im Fahrzeuginnenraum

Im neuen Unternehmen bündeln Brose und SITECH ihre Kompetenzen und stellen sich für künftige Entwicklungen im Markt für Fahrzeugsitze und Innenraumlösungen auf. Aktuelle Trends wie Elektromobilität, systemübergreifende Vernetzung und autonomes Fahren verändern die Anforderungen an das Interieur von morgen. Der Innenraum von Fahrzeugen entwickelt sich zum mobilen Lebensraum, der gewohnte Anforderungen an Komfort und Sicherheit mit neuen, flexiblen und personalisierten Gestaltungsmöglichkeiten verbindet.

Das geplante Gemeinschaftsunternehmen baut auf den Stärken und den Erfolgsgeschichten von Brose und SITECH auf. Langfristig soll sich das Joint Venture unter den TOP-3-Playern in der Branche etablieren. Das Gemeinschaftsunternehmen kann seinen Kunden alle wichtigen Produkte entlang der Wertschöpfungskette anbieten. Die Portfolios von Brose und SITECH ergänzen sich ideal. Brose bringt als führender Anbieter von Sitzstrukturen System-Know-how und langjährige Expertise bei manuellen und elektrischen Verstell- und Komfortkomponenten in die Kooperation ein. Zudem vernetzt der Automobilzulieferer seine mechatronischen Produkte durch den Einsatz von Software und Sensorik. So entstehen intelligente Konzepte für die Nutzung des Fahrzeuginnenraums. SITECH hat umfangreiche Kompetenzen in der Entwicklung, Montage und Logistik von Komplettsitzen sowie Metallstrukturen.

Die Etablierung des Joint Ventures steht unter dem Vorbehalt üblicher Vollzugsbedingungen und der kartellrechtlichen Genehmigungen. Diese werden bis Ende des Jahres angestrebt

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